Mißbrauch von Zukunftswerkstatt und Humankapital

akw-diva: “Du kannst Kreativität auch mißbrauchen und ein soziales Meeting einberufen, um möglichst kreativ Steine aus dem Gleisbett zu entfernen. Ich würde überlegen, wie ich mit einer Gruppe von 30 000 Menschen ein AKW so umwalden, umhecken und umstrauchen kann, daß die Versorgungswege vom Grün überwuchert werden. Aber das ist wie gesagt Geschmackssache. Die Gruenen von heute sind ganz andere Leute als die wahren Gründer der sozialen und gruenen Bewegung.”

Ich fragte die Visionärin akw-diva: “In deiner konkreten Utopie wachsen Hopfen und Waldrebe über die Elektrodrähte? Je-länger-je-lieber und Efeu umarmen die Rohre und Abgaskamine von jedem AKW in Deutschland?”

akw-diva: “Echter europäischer Wein, fast ausgerottet, schmeckt auch ohne Alkohol zu werden, lecker. 30 000 Menschen, die aktiv in der Begrünung von deutschem Grund und Boden arbeiten, können eine Menge erreichen. Natürlich werden Panzer anrollen. Wie in Brasilien und Argentinien, Iran und Indien. Aber wir haben ja sozial auf Pazifismus trainierte Leute in der sozialen Friedensbewegung. Die schaffen das!”

Ich war erfreut über die alternative Perspektive von AKW-DIVA. Mein Photo zeigt Weiden, die ich im Frühjahr aus Weidenstöcken, die sonst von Weidengegnern zerhäckselt worden wären, vor meinem Arbeitszimmerfenster groß zog.

Ich frage sehr naiv ins Internet: “Wer freut sich noch über die flächendeckende Dachbegrünung von einem AKW und das erweiterte Hecken-Anlegen von ein AKW flankierenden Begrünungsmaßnahmen? Im Herbst Brombeeren und Himbeeren ernten? Weiden für Weidenkörbe, Möbel und Flußuferbefestigung? Weiden als Arzneimittel? Weiden für Vögel? Weiden für Bienen?”

akw-diva wurde ernst: “Und Vogelkirsche pflanzen! Übrigens: Essen kann man in der Umgebung eines AKWs leider nichts. Um Fessenheim und Neckarwestheim herum schmecken Obst und Wein trotz alledem. Artenschutz und Naturschutz beginnen ums AKW und auf Schotter vom Castor-Bahngleis.”

Ich konnte sie nicht mehr fragen: “Warum essen die Bewohner und Anwohner der AKW-Standorte ihre lokalen landwirtschaftlichen Produkte trotz alledem? Und exportieren sogar Obst, Wein, Nüsse, Gemüse, das doch eigentlich total verstrahlt sein müßte, oder täusche ich mich da und die Umgebung eines AKWs ist so sauber, clean und dekontaminiert wie ein gefegter Bürgersteig in Stuttgart, Freiburg oder Heilbronn?”

akw-diva war schon losgedüst, um einen AKW-Befürworter zu umflirten.

Dieser Beitrag wurde unter Autonom, Landart, Lokal handeln, nachhaltig-sustainable, Politik basisdemokratisch abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>